Investivlohn: Wenn aus Angestellten Aktionäre werden
Wenn Angestellte täglich ihr gefordertes Pensum erfüllen, innerlich aber schon längst gekündigt haben, macht sich das für Vorgesetzte und Führungsriege auch wirtschaftlich bemerkbar. Eine gute Anbindung des Mitarbeiters ans Unternehmen führt hingegen zu besseren Leistungen und mehr Eigeninitiative. Eine Möglichkeit, die Kluft zwischen Arbeitgeber und einzelnem Angestellten zu verkleinern ist der sogenannte Investivlohn.
Kapitalbeteiligung am Unternehmen
Dabei wird ein Teil des Lohns nicht an den Arbeitnehmer ausgezahlt, sondern in Unternehmensanteile oder Aktien angelegt, beispielsweise Bonuszahlungen oder zukünftige Gehaltserhöhungen. Der Investivlohn ist also eine Art der Mitarbeiterkapitalbeteiligung. Dabei ist er nicht zu verwechseln mit Prämienmodellen, wie sie beispielsweise im Versicherungssektor gängig sind. Bei der Prämienregelung erhält der Arbeitnehmer nur einen geringen Grundlohn und muss den Großteil seines Gehalts über Vertragsabschlüsse und Prämienzahlungen erwirtschaften.
Ein kontrovers diskutiertes Lohnmodell
Beim Investivlohn fließen maximal 10 Prozent des Gehalts in Unternehmensanteile. Eine solche Geldanlage per Lohnanteil stellt in konjunkturschwachen Phasen für Unternehmen oft die einzige Möglichkeit dar, das Arbeitsentgelt für den einzelnen Angestellten spürbar zu erhöhen. Von Volksvertretern und Wirtschaftsexperten werden Investivlohnmodelle bereits seit den 1950er-Jahren kontrovers diskutiert. Während die einen darin ein Werkzeug zur Motivationssteigerung sehen, unterstellen die anderen, dass Arbeitnehmer dadurch noch stärker in Abhängigkeit gebracht werden.
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